Das Laggintal ist ein ursprünglich erhaltenes Gebirgstal der Simplon-Südseite. Es erstreckt sich über eine Höhendifferenz von 1500 Metern von 1200 m ü. M. bis auf etwa 2700 m ü. M. Das Gebiet ist geprägt von einem insubrischen Klima, d.h. recht warm und niederschlagsreich. Das Klima spiegelt sich auch in Flora und Fauna wider: etliche Tier- und Pflanzenarten finden hier auf der Simplonsüdseite ihr einziges Refugium im Wallis. Darunter auch einige Endemiten von internationalem Interesse, wie z. B. der Christ's Mohrenfalter (Erebia christi), welcher auf der Simplon-Südseite zwischen der Schweiz und Italien sehr lokal und weltweit nur auf diese Region begrenzt vorkommt. Das Laggintal ist geprägt von steil abfallenden Halden auf silikatreichem Untergrund. Die südexponierten Hänge sind mit einem lockeren Lärchenwald bewachsen,dazwischen findet man in den tieferen Lagen ausgedehnte Halden mit Buntschwingel. Die Talsohle ist geprägt von der Dynamik der Laggina mit kleineren Auenwäldern, Abschnitten mit starkem Schluchtcharakter und zu einem kleinen Teil Alpwirtschaft durch Beweidung.Das Objekt Laggintal ist Teil des BLN-Gebiets Laggintal– Zwischbergental.Daneben liegt ein kantonaler Schutzbeschluss vom 3. Juli 1985 über das Laggintal vor. Darin sind vor allem der Fang von Tagfaltern und ein weiterer Ausbau von Strassen im Perimeter untersagt.Gemäss dem nationalen Wieseninventar weist das Gebiet einen grossen Wert bezüglich seiner Trockenwiesen auf. Die Flächen von grosser Bedeutung sind aber schlecht zugänglich und eine Veränderung der Bewirtschaftung (falls überhaupt eine Bewirtschaftung existiert) ist nicht absehbar.Das Laggintal ist international für seinen Tagfalterreichtum von Bedeutung. Die Population von Erebia christi ist insbesondere durch einen möglichen Ausbau von Strassen gefährdet.1982 und 1983 wurde die Strasse ins Laggintal ausgebaut. Dabei wurden zwei der besten Lebensräume zerstört. Ralph Imstepf, Yann Clavien
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